Baurecht für Kita Rechnerstraße rückt näher Kurze Infos aus der Sitzung des Stadtrats vom 28.10.2025

Mit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 212 hat der Stadtrat in seiner Septembersitzung eine wichtige Voraussetzung für den Neubau der Kita an der Rechnerstraße geschaffen.

Ausstieg aus MVV-Bikesharing in der Prüfung

In der Sitzung vom 30. September hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, unverzüglich die Möglichkeit eines Ausstiegs der Stadt Haar aus der geplanten Teilnahme am MVV-weiten Bikesharing-Nachfolgesystem zu prüfen. Mit Schreiben vom 10. Oktober bezog der MVV dazu Stellung und kam – wenig überraschend in meinen Augen – zu dem Ergebnis, dass ein vorzeitiger Ausstieg der Stadt Haar nicht möglich sei. Wir warten nun die Einschätzung eines unabhängigen Fachanwalts ab und werden dann im Stadtrat erneut darüber diskutieren.

Glasfaser ist gut, aber nicht alle nutzen das Angebot

Am 7. Oktober fand im Rathaus das halbjährliche Statusgespräch mit den Kommunalberatern Glasfaser der Deutschen Telekom statt. Die Neuigkeiten waren überschaubar: In Salmdorf ist und bleibt die Versorgungslage mit Glasfaseranschlüssen schwierig. Für die Telekom ist der Ausbau dort nach eigenen Angaben nicht wirtschaftlich. Das Unternehmen empfiehlt aber, beim Wunsch nach einem Glasfaser-Anschluss eine Interessensbekundung bei der Telekom zu hinterlegen. Diese würden erfasst und quantitativ ausgewertet. Generell, und das ist interessant, ist die Nachfrage nach Glasfaser auch an Orten, wo die Technik dafür bereits liegt, überschaubar – der Kommunalberater der Deutschen Telekom berichtete uns von einer Quote von 20 Prozent Glasfaser-Nutzern an ausgebauten Standorten.

Brennernordzulauf – Warten auf den Deutschen Bundestag

Am 20. Oktober trafen sich im Rathaus des Markts Kirchseeon die im Planungsabschnitt 0 des Brennernordzulaufs betroffenen Gemeinden und Landkreise zu einem Informationsaustausch. Die Gemeinden Zorneding und Vaterstetten, die Stadt Haar und die Landkreise München und Ebersberg wollen gemeinsam erreichen, dass der Lärmschutz im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke durchgehend nach Neubaustandard erfolgen soll. Der Bundestag wird sich ab Ende 2025/Anfang 2026 mit dem Thema befassen, eventuell wird es auch eine separate Anhörung der Gemeinden und Landkreise im Verkehrsausschuss des Bundestags geben. Das Planfeststellungsverfahren soll 2028 eingeleitet werden und parallel die Generalsanierung der Strecke München-Rosenheim in diesem Jahr beginnen. Nach der mutmaßlich 2029 erfolgten Planfeststellung kann der eigentliche Ausbau der Strecke beginnen. Ich halte den Stadtrat regelmäßig auf dem Laufenden (siehe auch hier).

Stadträtin Astrid Herrmann vereidigt

Feierlich wurde es beim nächsten Tagesordnungspunkt: Astrid Herrmann (SPD) wurde als Stadträtin vereidigt. Herrmann rückte für den Ende September aus dem Rat ausgeschiedenen Stadtrat Horst Wiedemann nach. Der eigentlich vorgesehene Listennachrücker, Peter König (Stellvertretender Ortsvorsitzender der SPD), hatte zuvor seinen Verzicht aufs Amt erklärt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Stadträtin und so hieß ich sie nach der Vereidigung herzlich in der Runde willkommen.

Unsere Strategie für die Wärmeversorgung der Zukunft steht

Mit Beschluss vom 23.07.2024 hatte der Stadtrat das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) mit der Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Haar beauftragt. Die Zwischeninfo dazu gab es in der Sitzung des Stadtrats vom 29. Januar 2025 (VERLINKEN). Das nun vorgestellte Abschlussgutachten liefert uns einen Maßnahmenkatalog zur detaillierten Planung der zukünftigen Wärmeversorgung in der Stadt Haar. Anbei ein Auszug aus der Zusammenfassung des Gutachtens:

„Die Wärmeplanung für die Stadt Haar zeigt ein insgesamt günstiges Ausgangsniveau für die zukünftige Transformation der Wärmeversorgung. Die Bestandsanalyse verdeutlicht eine sehr dichte Bebauungsstruktur sowie einen bereits hohen Anteil erneuerbarer Energien von rund 17,8 % in der Wärmebereitstellung. Diese Rahmenbedingungen führten dazu, dass zahlreiche Gebiete hinsichtlich ihrer Eignung für eine leitungsgebundene Wärmeversorgung eingehend geprüft wurden. Im Rahmen der Eignungsprüfung und Wärmenetzbetrachtungen konnten mehrere Gebiete mit hoher Eignung identifiziert werden. Das bestehende und geplante Erschließungsgebiet der Wärmeversorgungsgesellschaft Haar bildet dabei den zentralen Baustein der zukünftigen Wärmeversorgung.  

Die Potenzialanalyse zeigt, dass insbesondere die Geothermiebohrung in Vaterstetten ein erhebliches Potenzial für eine nachhaltige Wärmeversorgung in Haar bietet. Auch Umweltwärmequellen, etwa aus Luft oder oberflächennaher Geothermie, können zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Der Bereich der Abwärmenutzung weist dagegen nur begrenzte Potenziale auf. Im Stromsektor engagiert sich die Stadt bereits aktiv durch den Zubau erneuerbarer Erzeugungskapazitäten, beispielsweise mit der Photovoltaik-Freiflächenanlage am Höglweg, und fördert zudem die Nutzung von Dachflächen für Photovoltaik.  

Ein zentraler Bestandteil der Wärmeplanung war zudem die Einbindung der Öffentlichkeit und der kommunalen Gremien. Über die Website der Stadt Haar wurden regelmäßig Informationen zum Planungsfortschritt bereitgestellt. Die Ergebnisse und Zwischenschritte wurden in Stadtratssitzungen vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus fand eine öffentliche Informationsveranstaltung statt, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger umfassend über die Inhalte der Wärmeplanung informiert wurden. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde zusätzlich eine individuelle Energieberatung angeboten.  

Mit den identifizierten Maßnahmen, der aktiven Einbindung der Öffentlichkeit sowie den organisatorischen Strukturen geht die Stadt Haar einen wesentlichen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Besonders hervorzuheben ist das Engagement in der GEMO, der Wärmeversorgungsgesellschaft Haar sowie die Integration eigener Liegenschaften in das geplante Erschließungsgebiet. Damit schafft die Stadt wichtige strukturelle, technische und kommunikative Voraussetzungen, um die Wärmewende vor Ort langfristig erfolgreich umzusetzen.“

Der Rat beschloss bei einer Gegenstimme, diese Kommunale Wärmeplanung als strategische Grundlage für die zukünftige Wärmeversorgung der Stadt Haar zu verwenden und beauftragte die Verwaltung, die Maßnahmen schrittweise umzusetzen.

Kommunalwahl ante portas – drei einstimmige Entscheidungen

Die Tagesordnungspunkte acht, neun und zehn waren schnell abgehandelt – einstimmig folgte der Stadtrat den Empfehlungen des vorberatenden Haupt-, Umwelt- und Werkausschusses zur anstehenden Kommunalwahl 2026 (nachzulesen hier in meinem Bericht von der Sitzung): Das Erfrischungsgeld für Wahlhelfer beträgt 140 Euro bzw. 75 Euro bei einer möglicherweise notwendigen Stichwahl des Bürgermeisters. Zu den Wahlleitern wurden die Verwaltungsmitarbeiter Claudia Bitzer und Ralf Klein bestimmt.

Bebauungsplan Kita Rechnerstraße einstimmig beschlossen

Auch beim Bebauungsplan Nr. 212 Kindertagesstätte Rechnerstraße 42 „Südlich Rechnerstraße, östlich Waldstraße, nördlich Egerlandstraße“ gab es große Einigkeit im Stadtrat. Der Bauausschuss hatte in seiner Sitzung am 18.03.2025 die Freigabe der Planung für die Bebauungsplanänderung zur Errichtung einer neuen Kindertageseinrichtung in Rechnerstraße beschlossen. Von Seiten der Öffentlichkeit erfolgten keine Einwände. Die Stellungnahmen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden in der Sitzung des Bauausschusses am 14.10.2025 behandelt. Einstimmig wurde nun der Satzungsbeschluss gefasst und die Verwaltung beauftragt, den Bebauungsplan ortsüblich bekannt zu machen.

84.952,82 Euro Spendenaufkommen

Im Anschluss stellte der Stadtrat (nach zuvor erfolgter Vorberatung im Rechnungsprüfungsausschuss) einstimmig die Jahresrechnungen 2022 und 2023 der Gemeinde Haar fest und nahm ebenso unisono die Entlastungen vor. Des Weiteren wurde in der Sitzung auch der Sitzungskalender 2026 des Rats und seiner Ausschüsse festgelegt und die Zuwendungsliste mit allen Geld- und Sachspenden, Schenkungen und ähnlichen Zuwendungen, die die Gemeinde Haar im Rechnungsjahr 2024 erhalten hat, vorgestellt. Gesamt gingen rund 85.000 Euro Spenden bei der Stadt ein, wofür ich mich als Erster Bürgermeister sehr herzlich bei allen Beteiligten bedanke. Der Stadtrat nahm den Bericht zur Kenntnis und stimmte der Annahme der Spenden nachträglich zu.

Kein Eintritt bei Bürgermeisterkandidaten-Diskussion

Der letzte Tagesordnungspunkt behandelte die Frage, ob die traditionell vor einer Kommunalwahl stattfindende Podiumsdiskussion mit allen Bürgermeisterkandidaten Eintritt kosten soll oder nicht. Die vhs Haar hatte mit dem Argument, dass der Stadtrat die Einrichtung zur Steigerung ihrer Einnahmen anhalte, hier ohne vorherige Abstimmung mit der Stadt Haar ein Eintrittsgeld von neun Euro pro Person festgelegt und veröffentlicht. Dies wollte die Fraktion der CSU im Stadtrat nicht akzeptieren und stellte in Folge einen Antrag, dass die Stadt mittels eines Zuschusses an die vhs Haar die Veranstaltung kostenfrei für Besucher machen könne. In der kurzen Diskussion im Rat zeichnete sich dann eine breite Zustimmung aller Fraktionen ab, so dass der Antrag einstimmig beschlossen wurde.

Meine Meinung: Die Stadt Haar leistet pro Jahr über 700.000 EUR Zuschüsse für die vhs Haar und es wundert mich sehr, dass nun ausgerechnet die für eine politische Willensbildung wichtige Podiumsdiskussion mit einem Eintrittsgeld versehen wurde. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen im Programm der vhs Haar, die kostenfrei für Besucher sind – der Literaturkreis oder die Winterlektüre seien hier nur stellvertretend genannt. Leider hat die vhs weder im Hauptausschuss noch mir persönlich gegenüber um einen Zuschuss gebeten. Umso mehr freut es mich nun, dass alle Fraktionen des Stadtrats diesen rätselhaften Alleingang korrigieren und die Bürger der Stadt Haar kostenfrei bei der Diskussion dabei sein können. Ich danke der Fraktion der CSU für diesen wichtigen Impuls.


Der Sitzungskalender im November: Bauausschuss 11.11.2025, Haupt-, Umwelt- und Werkausschuss 18.11.2025 und Stadtrat am 25.11.2025. Jeweils ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Kommen Sie doch gern vorbei, ich würde mich freuen!