Der Haushalt für 2025 steht! In der Sitzung des Gemeinderats vom 26. November 2024 haben wir das Gesamtwerk abschließend diskutiert und beschlossen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, insbesondere bei unserer stellvertretenden Kämmerin, für den konstruktiven Prozess und die ausgezeichnete Arbeit. Nachdem unfallbedingten Ausfall unserer Leiterin der Kämmerei eine wirklich herausragende Leistung!

Unser Haushalt für kommendes Jahr lässt sich mit drei Sätzen recht gut zusammenfassen:

  • Erstens: Es geht langsam wieder aufwärts.
  • Zweitens: Wir schreiten mutig voran.
  • Drittens: Über den Berg sind wir aber noch nicht.

Warum es langsam wieder aufwärts geht: Unsere Sparmaßnahmen haben gegriffen. Die Situation unserer Rücklagen stellt sich deutlich besser dar als in den vergangenen zwei Jahren. Wir haben unsere Ausgaben durchforstet und effizienter gestaltet und viele Positionen im Haushalt knapp kalkuliert. Zudem steigen unsere Einnahmen wieder an. Insbesondere entwickeln sich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer recht ordentlich, weshalb wir für kommendes Jahr einen Ansatz von 14,5 Millionen vorgenommen haben. Mit steigender Tendenz für die folgenden Jahre. Die Arbeit unserer Wirtschaftsförderung zeigt Wirkung.

Diese positive Entwicklung gilt es nun auszubauen. Es gilt die Gewerbeentwicklung entscheidend voranzubringen. Wenn wir weiterhin steigende Gewerbesteuereinnahmen haben wollen, dann brauchen wir auch neue Gewerbeflächen. Ohne wird es nicht gehen. Haar ist stark gewachsen und hat entsprechenden Bedarf. Ziehen wir hier an einem Strang, dann können wir das, was wir uns vorgenommen haben auch umsetzen. Denn: wir schreiten mutig voran.

Für das kommende Haushaltsjahr, aber auch für die folgenden Jahre haben wir die Voraussetzungen für zahlreiche Investitionen geschaffen. Wir wollen und müssen zwei neue Kindertagesstätten errichten. Die eine in der Rechnerstraße, die andere am Wieselweg. Die Planungen für die Leibstraße müssen vorangetrieben werden, wenn wir 2026 mit der Neugestaltung und dem Bau beginnen wollen. Wer diese Tage in der Leibstraße unterwegs ist, und das sind wir mehr oder weniger doch alle, der wird den dringenden Handlungsbedarf nicht übersehen.

Zudem muss die Planung und Errichtung eines Busbahnhofs vorangetrieben werden. Auch dafür ist Budget eingeplant. Genauso wie für das Circular Dino sowie die weitere Sanierung unseres Bürgerhauses. Und am Horizont scheinen bereits weitere wichtige Projekt auf, die angepackt werden sollen: die Sanierung unserer gemeindlichen Wohnimmobilien, allen voran in der Vaterstettener Str., die Errichtung einer zweiten Feuerwache sowie der Neubau für unsere Gemeindewerke.

Aber nicht nur im baulichen Bereich braucht es Geld. In vielen Bereichen unserer Gemeinde sind Neuanschaffungen notwendig, sei es im Bauhof, bei unserer Feuerwehr oder im IT-Bereich. Sehr hohen Finanzbedarf hat auch unsere Kinderbetreuung. Es braucht hier weitere Ausstattung und weiteres Personal.

Auch im sozialen und gesellschaftlichen Bereich unterstützen wir nach Kräften. Allen unseren Vereinen und Institutionen, groß wie klein, wollen wir die benötigte Unterstützung weiterhin bereitstellen. Eine gute Investition, wie ich finde, für ein vielseitiges Angebot hier in Haar, getragen von viel ehrenamtlichen Engagement. Auch unseren mit Abstand größten Zuschussempfänger, die VHS unterstützen wir vollumfänglich, erwarten aber, dass das Management die offensichtlich in Schieflage geratenen Finanzen wieder in den Griff bekommt und nachhaltig saniert. Ein fünf-Jahresplan soll eine solide Zukunft der VHS sicherstellen.

Wir haben viel vor, aber auch wenn es aufwärts geht und wir mutig voranschreiten, über den Berg sind wir noch nicht. Weiterhin haben wir trotz steigender Einnahmen ein strukturelles Defizit. Dieses Defizit im Verwaltungshaushalt hält uns nach wie vor in Atem. Darüber darf die positive Entwicklung nicht hinwegtäuschen. Deshalb müssen wir weiterhin auf Sicht agieren. Müssen unsere Budgets sorgfältig und besonnen bewirtschaften. Ein wichtiger zu erreichender Meilenstein wird die Jahresrechnung für 2024 sein. Natürlich hoffen wir wieder auf ein gutes Ergebnis, das zusätzliche Luft für unsere ins Auge gefassten Investitionen schafft.

Damit allein ist es aber nicht getan. Von größter Bedeutung, und deshalb unterstreiche ich es nochmal, wird auch im kommenden Jahr die weitere Gewerbeentwicklung sein. Unsere noch junge, aber höchst aktive Wirtschaftsförderung wird auch zukünftig mit voller Kraft daran arbeiten und von unserer baldigen Stadterhebung erhoffen wir uns ebenfalls weitere Schubkraft. Zudem werden wir uns in puncto Gewerbe vielseitiger aufstellen müssen. Es gilt resilienter zu werden, gerade in unsicheren und brüchigen Zeiten. Mit Bürostandorten allein werden wir es nicht schaffen. Wir brauchen eine gute Mischung. Die letzte große Gewerbefläche wurde 1985, vor fast 40 Jahren, in Eglfing angeschoben. Seither ist Haar stark gewachsen und damit auch der finanzielle Bedarf. Es ist nun höchste Zeit, dass wir die Entwicklung neuer Potenziale entschlossen gestalten. Damit unser finanzielles Fundament wieder stark und tragfähig wird. Margaret Thatcher, die legendäre britische Premierministerin, auch die Eiserne Lady genannt, hat einmal kurz und bündig festgestellt:

„Geld fällt nicht vom Himmel. Man muss es sich hier auf Erden verdienen.“

Das, liebe Freunde, gilt auch bei uns in Haar. Packen wir’s an!