In vielen anderen Kommunen von der Größe Haars stehen bereits zentrale Einkaufsbereiche leer, die Orte werden zu „Schlafstädten“. Auf der Ortsteilversammlung für den Westen der Stadt erklärte Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski vor einem vollen kleinen Bürgersaal, dass die Stadt Haar eine Erneuerung der zentralen Einkaufsmeile „Leibstraße“ vorgesehen habe, damit es nicht dazu kommt.
Für die Erneuerung wurde ein Konzept entwickelt, bei dem Anwohner und Bürger intensiv einbezogen wurden. Zu dem Plan gehört, die Straße attraktiver für Gastronomie zu machen, da nur so genügend Laufkundschaft auf die Dauer zu erreichen ist, mit der Einzelhandel dort gehalten werden kann. In einem Architektenwettbewerb wurden verschiedene Konzepte gegeneinander abgewogen.
Das Gewinner-Konzept wurde vom Stadtrat einstimmig beschlossen und ist voll förderfähig, was angesichts der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stadt einen großen Erfolg bedeutet. Insgesamt wird die Stadt 60% der Kosten als Zuschuss erhalten, trotzdem muss sie einen Eigenanteil von ca. 4 Millionen Euro aufbringen. Im Verlauf des Jahres 2026 sollen die ersten Bauarbeiten beginnen. Dabei wird abschnittsweise vorgegangen werden, damit die Läden in der Leibstraße auch während der Bauzeit geöffnet bleiben können.
Parallel zu den Planungen gelang es der Stadt bereits, das Grundstück in der Leibstraße 18 zu erwerben und schnell und günstig bebauen zu lassen. Auf diese Weise konnten vier Wohnungen geschaffen werden, und die Leibstraße hat wieder einen Buchladen. Andreas Bukowski wundert sich bis heute, warum er diese Investition nur mit knappster Mehrheit im Stadtrat gegen SPD und Grüne durchsetzen musste – ohne „SPD-Abweichler“ wäre dies gar nicht möglich gewesen. Heute sind alle Stadträte froh über den Buchladen und den Wohnungsbau. Felix Grabmeyer