Der Bericht des Bürgermeisters startete mit guten Nachrichten aus der Bautechnik-Abteilung der Gemeinde Haar: Die Wiedereröffnung des Konradbads rückt näher.

 

Dieses mussten wir vor einigen Wochen nach Starkregenschäden kurzfristig schließen. Nach heutigem Kenntnisstand kann dort ab 11. November wieder geschwommen werden. Die undichten Stellen in den sehr alten Regenrohren wurden mittlerweile gefunden und werden derzeit sukzessive verschlossen. Auch im Hallenbad am Jagdfeld sind ab kommender Woche Handwerker zugange. Hier wird das Bad während der Herbstferien geschlossen, um notwendige Fliesenarbeiten am Beckenrand zu erledigen. Diese Arbeiten sind wichtig für die Sicherheit der Badbesucher, weshalb die Schließung unabdingbar war.

Wie vor einigen Wochen im Gemeinderat angekündigt, hat sich die Verwaltung an die Landeshauptstadt München gewandt, um die durch die Konzerte von Adele in Salmdorf entstandenen Bauhofkosten erstattet zu bekommen. Die Kolleginnen und Kollegen hatten im August mehrere hundert Schilder mit temporären Parkverboten angefertigt, an den Wochenenden aufgestellt und wieder entfernt. Das alles kostet Geld, das wir gerne wieder hätten. Oberbürgermeister Dieter Reiter schrieb mir allerdings am 11. Oktober, dass er zwar gerne im Sinne eines nachbarschaftlichen Miteinanders helfen würde, aber keine mögliche haushalterische oder rechtliche Grundlage zur Begleichung der Kosten sieht. Stattdessen empfahl der Oberbürgermeister, dass sich die Verwaltung der Gemeinde Haar an den Veranstalter der Konzerte wenden soll. Werden wir machen und darüber berichten!

Neue Kunst am Bau gibt es an der Münchener Straße 24 vor dem fertiggestellten Aves-Quartier. Das Kunstwerk Ovis besteht aus drei überdimensionalen Vogeleiern aus Granit (das Modell ist auf dem Bild unten zu sehen). Diese passen zur Metallfassade – dort sind, ausgestanzt, viele Silhouetten von Vögeln zu sehen. Die steinernen Eier sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine Sitzgelegenheit und Treffpunkt für Bewohner, Kinder und Passanten. Geschaffen hat sie der Münchner Künstler Martin Wöhrl.

Hervorragend angenommen wurde auch in diesem Jahr der Babyempfang der Gemeinde Haar: Am 13. Oktober kamen rund 80 Eltern, Kinder und Kleinkinder in den Musiksaal im Poststadl und informierten sich dort über Betreuungs- und Unterstützungsangebote. Mein Dank ging an alle Vereine und Institutionen, die beim Babyempfang oder dem parallel im Familienzentrum stattfindenden Tag der offenen Tür sich präsentiert haben. Der Babyempfang wurde vergangenes Jahr zum ersten Mal nach mehr als zehnjähriger Pause wieder auf das Veranstaltungsprogramm der Gemeinde Haar gesetzt.

Der ADAC hat einen umfangreichen Test von Bike+Ride-Anlagen vorgenommen und die Anlagen an 80 Bahnhöfen im Umland von zehn deutschen Großstädten bewertet. Die Tester waren auch in Haar und vergaben die Gesamtnote gut. Lage und freie Kapazität wurden mit „sehr gut“ bewertet, die Ausstattung mit „gut“ und Sonderausstattung mit „nicht vorhanden“. Dieses und weitere Testergebnisse gibt es im Internet unter www.adac.de/bike-ride.

Ein Terminhinweis aus dem Amt für Innovation, Wirtschaftsförderung und zentrale Dienste: Am 16. November wird von 10.00 bis 15.00 Uhr die jährliche Berufsmesse für Schülerinnen und Schüler stattfinden, diesmal in der Dreifachturnhalle der Karlheinz-Böhm-Grund- und Mittelschule in Vaterstetten. Hier können die Schülerinnen und Schüler innerhalb weniger Stunden verschiedene Ausbildungswege und Berufsfelder und regional ansässige Unternehmen, die gerade auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs sind, kennenlernen. Die Messe findet in Kooperation der Gemeinden Vaterstetten und Haar im Wechsel mal bei uns, mal in Vaterstetten statt.

Am Ende meines Berichts stellte die Leiterin der Abteilung Bildung, Familie und Inklusion, Marietta Ernst, die Bedarfsprognose von Krippen- und Kindergartenplätzen in Haar vor. Im Krippenbereich ist die Gemeinde Haar baulich aktuell gut aufgestellt, spätestens ab dem Krippenjahr 2029/2030 müssen aber weitere Plätze geschaffen werden. Gute Nachricht hier: der Kinderpark der Nachbarschaftshilfe plant, sein Betreuungsangebot zum September 2025 auszuweiten.

Im Kindergartenbereich entspannt sich die aktuelle Bedarfslage mit der Umsetzung der beiden Neubauten in der Rechnerstraße und am Wieselweg. Die Gegenüberstellung der Anzahl der in der Warteliste gemeldeten Kinder mit den belegbaren Plätzen ergab im September ein leichtes Plus an baulich vorhandenen Plätzen. Am Standort Rechnerstraße müssen wir bauen. Die geplante neue Einrichtung soll die beiden Einrichtungen Rechnerstraße alt und Robert-Koch-Straße ersetzen. Dort endet der Mietvertrag im Jahr 2029. Eine viergruppige Einrichtung (eine Krippengruppe und drei Kiga-Gruppen) wird in der Rechnerstraße die vorhandenen Plätze ersetzen und ergänzen, weitere Plätze würde eine fünfgruppige Einrichtung (eine Krippengruppe, vier Kiga-Gruppen) erzielen. Der geplante Neubau an der Stelle der bisherigen Einrichtung am Wieselweg soll nach derzeitigem Stand im Kindergartenjahr 2027/2028 als sechsgruppige Einrichtung (zwei Krippen- und vier Kiga-Gruppen) eröffnet werden. Hier werden die bestehenden zwei Krippengruppen mit dem Neubau ersetzt. Vier Kiga-Gruppen kommen neu dazu. Diese federn den in der Prognose angenommenen jährlichen Bevölkerungszuwachs von drei Prozent in den Jahren 2027 bis 2029 ab. Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte dankten Frau Ernst für den Ausblick – das Thema Neubauten von Kitas wird uns in den kommenden Sitzungen der Ausschüsse und des Gemeinderats immer wieder begleiten – ich halte Sie auf dem Laufenden!

Im nächsten Tagesordnungspunkt stellte der Verwaltungsexperte Berthold Krist Optimierungsthesen und Handlungsleitlinien für die vhs Haar vor. Dieses haben wir im vergangenen Jahr auf Wunsch der vhs in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie der in den vergangenen Jahren enorm gestiegene Zuschussbedarf mit einer besseren Effizienz im administrativen Bereich reduziert werden kann. Das umfangreiche Angebot an Kursen soll dabei erhalten bleiben. Die Gemeinde Haar hat die vhs 2017 mit 315.000 Euro pro Jahr unterstützt, 2020 zu Corona-Zeiten waren es 570.000 Euro und 2022 wuchs der Betrag auf knapp 700.000 Euro. Bislang konnte die Gemeinde das mittragen, jetzt gilt es, von dem hohen Niveau runterzukommen, ohne die vhs zu beschädigen. Im Wesentlichen schlug Herr Krist eine Umstellung der Organisation der vhs von einem funktionsorientierten Ansatz zum prozessorientierten Ansatz vor – beispielsweise durch die Schaffung von Stabsstellen und einer effizienteren Organisation der Fachbereichsleitungs-Stellen. Alibi-Aktionen oder kurzfristiges Sparen bei den Sachkosten würden laut Herrn Krist keine wesentliche Resultate erziehen. Auch dieses Thema wird den Gemeinderat noch beschäftigen – unter anderem in den bald anstehenden Diskussionen um den Haushalt 2025.

Im Anschluss stellten die Betreiber unseres Maria-Stadler-Hauses die Zahlen des Geschäftsjahrs 2023 vor. Hier gab es Erfreuliches zu hören. Die Belegung lag im Jahr 2023 bei 98,5 Prozent, die gemeinnützige GmbH erzielte nach einem Fehlbetrag von 345.000 Euro im Jahr 2022 im Jahr 2023 ein Plus von 52.000 Euro. Für 2024 prognostiziert das Maria-Stadler-Haus ebenfalls einen Überschuss. Aktuell sind dort im Schnitt 140,8 der 142 Betten belegt, die Nachfrage von Haarer Bürgerinnen und Bürgern ist sehr hoch. Der Gemeinderat bedankte sich bei der Geschäftsführung, stellte den Jahresabschluss fest, entlastete Geschäftsführung und Aufsichtsrat. All dies geschah einstimmig.

Danach stellte die Verwaltung der Gemeinde Haar den weiteren Ausbau des Informationssicherheitsmanagements vor. Die Anforderungen steigen stark und ständig. Wir müssen uns schützen, ohne dabei alles bis aufs letzte Bit und Byte zu regulieren und ein gutes Mittelmaß aus Schutz und der täglichen Praxis finden. Die Verwaltung hat damit begonnen, sich eine Zertifizierung nach CISIS-12-Standard zu erarbeiten und dazu auch externe Experten an Bord geholt.

Im letzten Tagesordnungspunkt des öffentlichen Teils der Sitzung stimmte der Gemeinderat einstimmig für eine Änderung der Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts. Diese war formal nötig geworden, nachdem die Gemeinderäte im September die Erhöhung der Anzahl der Sitze im Rechnungsprüfungsausschuss beschlossen hatte. Die Mitglieder dieses Ausschusses wachen bei uns – wie auch in allen anderen Gemeinden – über den ordnungsgemäßen, sparsamen und wirtschaftlichen Umgang der Gemeinde mit den ihr von den Bürgerinnen und Bürgern anvertrauten Mitteln.

Der Sitzungskalender des Gemeinderats im November beginnt mit der Bauausschuss-Sitzung am 12. November, am 19. November tagt der Haupt-, Umwelt- und Werkausschuss und am 26. November der Gemeinderat. Alle Sitzungen beginnen wie immer um 19 Uhr und finden im Sitzungssaal im Rathaus Haar statt. Ich würde mich freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen